Selbst-Coaching Tool II – Tatsachenresilienz in der Krise- 3 Fragen für mehr Klarheit und Orientierung

Auch, wenn unsere Gedanken unsere Wahrnehmung beeinflussen, unsere Wahrnehmung unser Handeln steuert und unser Handeln verantwortlich für unsere Ergebnisse ist, so stellt uns die Corona-Krise vielfach vor Tatsachen bzw. unabänderliche Situationen, die wir im ersten Moment akzeptieren und als Gegeben annehmen müssen.

Auch wenn es in den meisten Fällen nicht die Dinge selbst sind die uns Beängstigen, sondern die Gedanken, die wir uns darüber machen, so begegnen uns während Corona, Tatsachen, die weder anders gedeutet werden können, noch durch einen Perspektivwechsel ein besseres Antlitz erhalten.

Zu diesen Tatsachen gehörten die Schließungen von Ladengeschäften, Restaurants, Flughäfen, das Homeschooling etc. 

Wir haben unseren beruflichen und privaten Alltag in den letzten Wochen an das Virus und an all das, was damit im Zusammenhang steht, zwangsläufig angepasst. Wir haben uns damit arrangiert. Es bleiben trotzdem die Momente der Unsicherheit und der vielen Fragen, die uns keiner zum aktuellen Zeitpunkt beantworten kann.

  • Was soll ich in dieser Situation nur tun?
  • Wie geht es für mich beruflich und privat weiter?
  • Warum trifft es mich so hart?
  • Wie soll ich nur mit dieser ganzen Situation umgehen?
  • Wie soll ich das noch länger aushalten?

Ich möchte Ihnen gerne 3 Fragen vorstellen, die Ihnen in Momenten der Mut- und Ratlosigkeit zu mehr Orientierung und Selbstwirksamkeit verhelfen3 Fragen, die Ihnen einen Zugang zu Ihren persönlichen Kraftressourcen eröffnen und die Ihnen klar machen, dass es weitere Perspektiven gibt und Sie mit der Situation nicht alleine umgehen müssen.

WER?

Gönnen Sie sich einen egoistischen Moment der Stille und stellen Sie sich die Frage; WER bzw. welche Person, kann Sie in diesem Moment, dieser Phase, dieser Situation am besten unterstützen?

Welche Person gibt es in Ihrer Umgebung, die Ihre Situation versteht und mit Ihnen durchsteht.

Schaffen Sie eine Verbindung zu einer Vertrauensperson und schützen Sie sich dadurch vor Abkapselung, Opferrollenidentifikation und Silodenken.

Erweitern Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Lösungskompetenzen und Ressourcen. Nutzen Sie den Perspektivwechsel und die daraus abgeleiteten Chancen für den Blick auf mehr Handlungsalternativen.

Stellen Sie bei der Auswahl der Bezugspersonen sicher, dass es jemand ist, den Sie gerne ansprechen und aktiv um Unterstützung bitten können.

Diese Person muss nicht zwangsläufig aus dem nahen Familien- und Freundeskreis kommen. Es kann sich genauso gut um einen Kollegen oder Vereinskammeraden handeln, der Ihnen nah steht und vertrauenswürdig erscheint.

Fallen Ihnen mehrere Personen ein, dann wählen Sie die, von der Sie glauben, dass Sie Ihnen in Ihrer aktuellen Fragestellung am besten helfen kann. Machen Sie alle anderen Personen zu wertvollen Ressourcen und Kraftquellen, die Sie bei Bedarf für andere Themen zu Rate ziehen können.

Fragen Sie sich also:

„Wer steht mir heute am besten bei?“

„Wer versteht mich heute am besten?

Ich bin sicher, dass Ihnen in diesem Moment Menschen einfallen, die Sie in schwierigen Situationen kontaktieren können. Fühlt es sich nicht gut an zu erkennen, dass man bei Bedarf nicht alleine ist und auf wertvolle Unterstützung bauen kann?

WAS?

Kommen wir nun zur zweiten Frage, zum WAS?

Was kann ich (heute) tun, um mit der aktuellen Situation, mit der aktuellen Fragestellung bzw. Herausforderung besser umgehen zu können?

Setzen Sie sich kurzfristig ein Ziel und definieren Sie einen Weg wie Sie dieses erreichen können. Achten Sie darauf, dass dieses Ziel spezifisch, realistisch, erstrebenswert sowie zeitlich terminiert ist.

Kommen Sie ins TUN, und zwar mit Maßnahmen, die Sie unmittelbar bzw. in den nächsten 72 Stunden umsetzen können.

Teilen Sie Ihre Ziele auch gerne mit Ihrem Umfeld, tun Sie es kund, wenn Sie diese erreicht haben und belohnen Sie sich für jeden Erfolg.

WIE?

„Wie schaffe ich es – mit welcher inneren Haltung – das Gegebene zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen?“

Diese Fragestellung zielt auf Ihre Glaubenssätze, auf Ihre Werte und inneren Antreiber ab.

Fragen Sie sich, inwiefern Ihnen Ihre Haltung bei der Bewältigung der aktuellen Situation behilflich ist?

Auch wenn Sie es z.B. gewohnt sind, immer Ihre Ziele zu erreichen und alles fest im Griff zu Haben. Und auch, wenn Sie von der inneren Haltung getrieben werden „Gut ist nicht gut genug- alles muss perfekt sein“.

So bietet die aktuelle Krise die Chance zu hinterfragen, inwiefern diese Haltung der aktuellen Situation dienlich ist und ob es nicht sinnvoll wäre einen, zumindest, temporär angepassten Glaubenssatz zuzulassen, der Ihre Haltung respektiert, aber den Tatsachen gerecht wird. 

In diesem Beispiel könnte der Glaubenssatz beispielsweise folgendermaßen lauten: „Ich möchte meine Ziele erreichen, akzeptiere aber, dass ich nicht jede Situation (Corona) zu 100% beherrschen kann und deshalb ohne Frust Kompromisse eingehen darf“

Die Glaubenssatzarbeit hilft Ihnen aktiv zu werden und dem eigenen Handeln Sinnhaftigkeit zu geben.

Wir sind es nicht gewohnt derart intensiv in uns selbst hineinzuhören, deshalb empfehle ich Ihnen sich Zeit und Ruhe für die Beantwortung des WER?, WAS? und WIE? zu nehmen.

Ich wünsche Ihnen Mut und Offenheit dafür, sich selbst wieder intensiv zu begegnen und einen Blick auf das eigene physische, psychische und seelische Wohlbefinden zuzulassen.

Nutzen sie diese Fragen zur Feinjustierung im Sinne eines Tagesrituales oder ganz nach Belieben und Bedarf.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ausprobieren.

Insofern Sie einen neutralen Dritten suchen, der Sie in schwierigen Fragen begleitet, dann stehe ich Ihnen gerne professioneller Ansprechpartner zur Verfügung.

Viele Grüße, Ihr 

Maximilian Weipprecht